Dynamikwerte

Dynamikwerte

Dynamikwerte beschreiben bestimmte Aspekte eines Bewegungsablaufs bei einer Aktivität. 

Der Bewegungsablauf selbst wird durch Intensität, Fitnesszustand, Effizienz, Streckenbeschaffenheit, Stilveränderung, Verletzungen und weiteren Faktoren beeinflusst. Durch die Dynamik lassen sich Rückschlüsse auf diese Aktivitätsattribute ziehen.

Dynamikwerte einer Laufeinheit
Dynamikwerte einer Laufeinheit

Kadenz

Schrittfrequenz beim Laufen

Beim Laufen wird die Schrittfrequenz durch Körpergröße, Geschwindigkeit und Streckenbeschaffenheit beeinflusst. 

Gezählt werden die Schritte des linken und des rechten Beines, da jedes Bein einen Schritt verursacht. 

Für einen optimalen Bewegungsablauf haben in der Theorie größere LäuferInnen, bei gleichbleibender Geschwindigkeit, eine niedrigere Schrittfrequenz, als kleinere LäuferInnen. Die optimale Schrittfrequenz wird durch weitere Faktoren, wie Muskel-Sehnen-Elastizität, Verletzungen und propriozeptive neuromuskuläre Fitness, beeinflusst. 

Du kannst Dir im Pace- und Schrittfrequenzrechner Deine Schrittfrequenz passend für einen Pace und Deine Körpergröße anzeigen lassen. Diesen findest Du in der Planungsansicht eines Trainings. 

Dynamische Schrittfrequenz

Die dynamische Schrittfrequenz ändert sich in der Relation zur Geschwindigkeit während des Laufens, bei gleichzeitiger Anpassung der Schrittlänge.

Statische Schrittfrequenz

Bei der statischen Schrittfrequenz ist diese fixiert. Die Geschwindigkeit wird nur über die Schrittlänge beeinflusst. Dies ist im Training sinnvoll, um den Sinn für Schrittlänge, Gleichmäßigkeit, Bewegung und Fußaufsatz zu trainieren und kann bei sehr langen Läufen von Vorteil für einen angenehmen Rhythmus sein. 

Trittfrequenz beim Radfahren

Die Trittfrequenz ergibt sich aus der kompletten Umdrehung der Kurbelwelle. Somit betrachtet man, anders als beim Laufen, die absolute Kurbelbewegung. 

Beim Fahrradfahren wird die Trittfrequenz durch Geschwindigkeit, Körpergröße, Kurbellänge, Kettenübersetzung, Reifengröße und Streckenbeschaffenheit beeinflusst. Sie muss bei variabler Strecke stetig neu gefunden werden und sollte die Kraft schonend auf den Körper verteilen, ohne dabei ineffizient zu sein.

Zugfrequenz beim Schwimmen

Beim Schwimmen wird die Zugfrequenz durch Armlänge, Kraft, Geschwindigkeit, Wasserwiderstand und Strömung beeinflusst. Eine geringere Zugfrequenz bei gleichbleibender Geschwindigkeit führt erst einmal zu einer besseren Kraftausnutzung, erhöht aber unter Umständen durch eine größere Amplitude den Wasserwiderstand zu stark. Eine optimale Zugfrequenz resultiert aus einer Balance von Krafteinsatz und Wasserwiderstand. 

Gezählt werden, ähnlich wie beim Laufen, die Schwimmzüge des linken und des rechten Armes, da jeder Arm einen Zug verursacht. 

Die Erhöhung der Schrittfrequenz steht bei diesem Läufer in Relation zur Schrittlänge.
Die Erhöhung der Schrittfrequenz steht bei diesem Läufer in Relation zur Schrittlänge.

Amplitude

Schrittlänge

Die Schrittlänge berechnet sich aus Schrittfrequenz und Geschwindigkeit und es gelten die selben Grundeigenschaften wie bei der Schrittfrequenz. 

Je größer die Schrittlänge ist, desto größer ist auch Deine Bewegungsamplitude. 

Um hohe Geschwindigkeiten zu erreichen ist es notwendig den Schritt zu verlängern, da eine Kadenzerhöhung irgendwann nicht mehr sinnvoll möglich ist. Bei niedrigen Geschwindigkeiten gibt es zwei Hauptstile, die Gazelle mit langem Schritt und niedriger Kadenz und den Gleiter mit kurzem Schritt und hoher Kadenz. 

Trittlänge

Die Trittlänge beim Fahrradfahren ist die nach einer Kurbelumdrehung zurückgelegte Distanz des Sportlers und berechnet sich aus Trittfrequenz und Geschwindigkeit. Sie wird durch die gewählte Übersetzung und den Krafteinsatz beeinflusst. 

Zuglänge

Die Zuglänge beim Schwimmen ist die nach einem Armzug zurückgelegte Distanz der Schwimmerin und berechnet sich aus Zugfrequenz und Geschwindigkeit. Sie wird durch Kraft und Strömungsverhalten beeinflusst. 

Je schneller dieser Läufer unterwegs ist, desto länger wird sein Schritt.
Je schneller dieser Läufer unterwegs ist, desto länger wird sein Schritt.

Dynamiken beim Laufen

Bodenkontaktzeit

Die Bodenkontaktzeit ist die Dauer in Millisekunden, die Du bei jedem Schritt den Boden berührst. Sie ist primär von dem Pace und der Schrittfrequenz abhängig und sinkt bei höherer Geschwindigkeit und Schrittfrequenz. Sekundär wird sie durch den Laufstil beeinflusst, wobei Fußaufsatz, Propriozeption und der Trainingszustand die größte Rolle spielen. 

Werte von 150ms, bei sehr schnellen Läufen, bis zu 400ms, bei sehr langsamen Läufen, sind im Bereich des Gewöhnlichen. 

Die Bodenkontaktzeit sinkt mit Zunahme der Geschwindigkeit.
Die Bodenkontaktzeit sinkt mit Zunahme der Geschwindigkeit.
Balance der Bodenkontaktzeit

Durch die Messung der Bodenkontaktzeit des linken und des rechten Fußes, lässt sich die Balance der Bodenkontaktzeit ermitteln. Sie wird in Prozent angegeben, wobei 50% die exakte Mitte darstellt. 49,5L / 51,5R % bedeutet, dass der linke Fuß den Boden insgesamt kürzer berührt hat, als der Rechte. 

Durch die Balance der Bodenkontaktzeit lassen sich Asymmetrien erkennen, wobei Werte im Bereich von 49-51% im Bereich des Normalen sind, solange dadurch keine Beschwerden auftreten. 

Bei diesem Läufer hat sich die Balance der Bodenkontaktzeit durch eine Verletzung innerhalb eines Jahres umgedreht.
Bei diesem Läufer hat sich die Balance der Bodenkontaktzeit durch eine Verletzung innerhalb eines Jahres umgedreht.
Flugzeit

Die Flugzeit errechnet sich aus der Bodenkontakzeit und der Schrittfrequenz. Je höher die Flugzeit, desto länger bist Du mit beiden Beinen in der Luft. 

Bein-Federsteifigkeit (Leg Spring Stiffness)

Die Leg Spring Stiffness oder Bein-Federsteifigkeit ist ein proprietärer Wert des Stryd Footpods und gibt Dir Hinweise auf die Energierückführungskapazität Deines Unterschenkels. Bei höheren Werten kann Dein Unterschenkel mehr Energie aufnehmen und auch wieder abgeben. 

Vertikale Oszillation

Beim Laufen beschreibt der Körper bei jedem Schritt eine Flugkurve, die in einer Auf- und Abbewegung des Körpers resultiert und durch die Vertikale Oszillation beschrieben wird. 

Je höher die Geschwindigkeit ist, desto höher ist auch die Vertikale Oszillation. Sekundär wird sie durch den Laufstil und die Schrittfrequenz beeinflusst. 

Vertikales Verhältnis

Das vertikale Verhältnis beschreibt das Zusammenspiel aus Geschwindigkeit und vertikaler Oszillation. Ein niedriger Wert kann ein Indikator für ein effizienteres Laufen sein. 

Körperelastizität

Die Körperelastizität beschreibt das Auseinanderdriften des Unterschenkels im Verhältnis zum Oberkörper beim Laufen und somit die Eigenoszillation und Elastizität des Körpers. 

Ermöglicht wird dieser Wert aus einer Kombination der vertikalen Oszillation des Stryd Footpods und der vertikalen Oszillation, die von einem Brustgurt gemessen wird. Dieser Wert wird von Tredict errechnet, wenn die entsprechenden Geräte gleichzeitig getragen werden. 

Unterschenkel und Oberköper driften bei einer höheren Geschwindigkeit stärker auseinander.
Unterschenkel und Oberköper driften bei einer höheren Geschwindigkeit stärker auseinander.

Dynamiken beim Fahrradfahren

Pedalmittenversatz (Platform Center Offset)

Der Pedalmittenversatz zeigt, an welcher Position die Kraft relativ zur Pedalmitte auf das Pedal übertragen wird. Der PCO kann Dir dabei helfen, Asymmetrien oder Extremwerte zu erkennen. 

Die Links-Rechts-Balance zeigt, ob Du große Unterschiede bei der Kraftverteilung auf die Pedale hast. Eine zu große Asymmetrie kann dabei zu Verletzungen führen und wirkt sich ineffizient aus. Abweichungen von einigen wenigen Prozent sind aber im Bereich des Normalen. 

Leistungs-Phase (Power Phase)

Die Power Phase zeigt Dir an, in welchem Bereich der Pedalumdrehung die Leistung eingebracht wird.

Leistungsspitzen-Phase (Peak Power Phase)

Die Peak Power Phase ist der Bereich, bei dem Du am meisten Leistung in die Pedalumdrehung einbringst.

Drehmomenteffektivität (Tourque Effectiveness)

Die Drehmomenteffektivität ist die Summe aus der aktiv positiv ausgeübten Beinkraft auf ein Pedal und der entgegengesetzt negativen Kraft, die vom anderen Bein auf das gegenüberliegende Pedal ausgeübt wird.

Pedallaufruhe (Pedal Smoothness)

Die Pedallaufruhe berechnet sich aus der durchschnittlichen Leistung und der Leistungsspitzen-Phase, die auf das Pedal gegeben wird.

Bei diesem Radfahrer erhöht sich die Pedallaufruhe bei einer geringeren Trittfrequenz.
Bei diesem Radfahrer erhöht sich die Pedallaufruhe bei einer geringeren Trittfrequenz.

Für die Lauf- und Fahrraddynamiken werden ein Brustgurt, Footpod und/oder spezielle Fahrradpedale benötigt, die diese Werte bereitstellen und unterstützen.